Ziegenfrischkäse

Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland wieder Ziegenherden, deren Milch der Käseherstellung dient. Aber auch in anderen europäischen Ländern erfreuen sich zahlreiche Ziegenfrischkäsevariationen großer Beliebtheit. Aufgrund seines milden Geschmacks ist er vielseitig einsetzbar. Er wird häufig mit Kräutern aromatisiert und für Salate verwendet. Die Milch wird immer pasteurisiert.

Von O bis O lautet die Faustformel. Das heißt, handgemachten Ziegenkäse gibt es von Ostern bis Oktober, beim gut aufgestellten Direktvermarkter auch mal etwas länger. Ein rindenlos weicher, cremig-milder Handwerkskäse mit einem Hauch nur von Strenge aus Vitamin-D-reicher gut bekömmlicher Milch, die die Zicklein jetzt nicht mehr unbedingt brauchen. Einem mit niedrigem Fett- und hohem Flüssigkeitsgehalt, bei dem geschulte Gaumen schmecken, was Milchziegen bei Hofe so futtern. Heu, Hafer und Rüben, im Frühjahr dann Gräser und Kräuter von Wiesen und Weiden. Plötzlich ist da eine Nuance Thymian, ein zarter Zitronenton, ein süßlich-säuerliches Changieren.

Im Kühlschrank hält sich frischer Ziegenkäse ca. eine Woche. Er schafft auch zwei Wochen, sofern er nicht auf eine Handvoll Oliven trifft, auf frische Kräuter, Honig oder ein paar Früchte (Aprikose, Feige, Kirsche, Datteln).

Ein junger, fein strukturierter Ziegenfrischkäse, langsam dick gelegt und sorgsam verschöpft, steht erst einmal für sich. Er passt aber auch warm zu Salat und Baguette, eignet sich sehr gut als Brot-Aufstrich und ist eine willkommene Alternative zu Kuhmilchprodukten.

Mit Himbeeren, Creme double, etwas Puderzucker und Zitronensaft cremig aufgeschlagen, zeigt er sich von seiner stolzen Seite.